Der Tag beginnt. Die Sonne scheint. Die Familie Gradt steht auf. Das Lied „Es ist Rot Elfriede“ läuft immer wieder im Kreis wie fast jeden Tag. Dazu heute Haferflocken, Kaffee, Spiegelei.
Wir bekommen eine Nachricht auf Whats App „Приглашаю в бассейн“ (ich lade ins Schwimmbad ein). Die Nachricht war von unserer russischen Freundin Aljona.
Ihre Eltern betreiben ein Hotel in Selenogradsk und dort gibt’s ein Schwimmbad. Wir haben unsere Schwimmtasche gepackt und sind zusammen dahin. Gute zwei Stunden haben wir geplanscht.
Danach ging’s weiter, um uns registrieren zu lassen. Die Ausländer, die mit Visum nach Russland kommen, müssen nach der Einreise innerhalb von drei Tagen registriert sein, während WM-Zeit sogar innerhalb 24 Stunden. Wir waren schon deutlich drüber. Wir waren bereits gestern kurz in dieser Behörde, um uns zu registrieren. Aber auch heute war unsere Registrierung erfolglos. Anna kann uns nur registrieren, wenn sie einen Inlandspass hat. Oma und Opa könnten das übernehmen, aber die müssen persönlich erscheinen. Das ist im Moment nicht möglich. Wir haben entschieden das sein lassen und auf Risiko gehen. Es kann passieren, dass wir bei der Ausreise kontrolliert werden und evtl. eine Strafe bezahlen müssen. Wir sind jedes Jahr einmal in Russland und bis jetzt hat uns Keiner kontrolliert. Hoffentlich geht’s auch dieses Jahr gut.
Im Anschluss sind wir zu den Großeltern. Die Anna’s Mutter ist heute aus Deutschland eingetroffen. Die Kinder haben ihre Oma schon lange nicht gesehen, haben sich riesig gefreut und wollten nur mit ihr spielen.
Während die Kinder so gut mit ihrer Oma Tatjana gespielt haben, haben wir uns bei der staatlichen Sozialstelle in der Stadt über die Möglichkeiten für eine Unterstützung informiert, wenn niemand von uns hier sein kann. Schwierig, da es ähnlich zum deutschen Pflegesystem in Russland ein Stufensystem gibt und dieses erst greift, wenn ein Arzt eine Einstufung anordnet. Diese Anordnung haben wir aber noch nicht. Also müsssen wir eine Alternative zum Staat suchen.
Am späten Nachmittag haben wir Adrian mitgenommen und sind mit unserer Freundin Aljona nach Kaliningrad gefahren. Sie musste ihr WM- Ticket zum Spiel Marokko gegen Spanien abholen und wir wollten drei Tickets, für Christian, Anna und Adrian, kaufen. Wieder erfolglos. Wir wollten Tickets in der dritten Kategorie, jedoch gab’s nur die erste Kategorie. Der Rest war schon weg. Man hat uns empfohlen online zu schauen, da sich die Angebote alle 10min ändern. Es wäre ein tolles, einmaliges Erlebnis ein WM-Spiel in Russland vor der Haustür zu erleben. Christian und Adrian gehen voll ab, Anna geht halt mit 😉 den Ball auf der grünen Wiese rollen zu sehen 🙂
Als wir zurück waren, haben die Kinder schon geschlafen. Wir haben das WoMo von Aljonas Haus zu Omas Wohnung umgesetzt, die Kinder „umgetopft“ und sind im WoMo zu Bett gegangen.
War ein schöner Tag, halt etwas erfolglos 😉