Schiffe auf der Wiese

Heute Vormittag haben wir mit unseren Wohnmobil-Nachbarn, die wir gestern kennengelernt haben, einen Spaziergang gemacht und haben etwas Einmaliges erkundet.

Der Oberlandkanal ist eine technische Meisterleistung. Hier fahren die Schiffe über Land 🙂

Das kleine weiße Schiff kommt den Kanal hinauf geschnauft und macht am Fuße des Berges fest. Mühsam klingt das Rattern der Seilwinde, denn die Steigung des grünen Hügels ist doch ziemlich steil. Der oberländische Kanal verbindet Elblag und Osterode, sowie mehrere Seen. Wir haben beobachtet wie die Schiffe zur Bewältigung des Höheunterschieds von rund 100 Metern auf Schienenwagen über Land transportiert werden. Funktionieren tut das Ganze völlig ohne Strom oder Maschinenkraft und nur durch die Kraft des Wassers, also umweltfreundlich und einmalig in Europa.

In einem Häuschen, das sich am Kanal befand, konnten wir den Antrieb dieses ungewöhnlichen Bauwerks unter die Lupe nehmen.

Ein toller und informativer Spaziergang mit interessanten Menschen. Wir haben ausgemacht, dass wir einander in Deutschland besuchen. Nach einer herzlichen Verabschiedung am früheren Nachmittag sind wir weiter gefahren. Nach einem kleinen Einkauf, auch Sonntags sind einige Lebensmittelgeschäfte offen, sind wir nach Olsztyn (deutsch Allenstein) gefahren.

Hier passierte etwas unschönes womit wir überhaupt nicht gerechnet haben. Bis jetzt war es ein toller Tag. Alle haben sich gut gefühlt, auch Anna war gut drauf. Wir laufen durch die Stadt, immer noch alles gut. Lachen, machen Fotos.

Es war mal wieder Zeit, das Abendessen auswärts zu genießen. Unsere Wahl fiel auf – welche Überraschung – Pizza essen. Wir haben uns in eine Pizzeria gesetzt und Pizza bestellt. Alle haben gut gegessen und wir wollten schon los. Auf einmal bekommt Anna Bauchkrämpfe und Schüttelfrost, wird im Gesicht blas und fährt Karussell mit sich selbst. Um keine Umstände zu machen zieht sie sich auf die Toilette zurück und kommt erst nach etwa 45min. raus. Wohl eine kleine Lebensmittelvergiftung und alle dazugehörigen Symptome hat sie in dieser dreiviertel Stunde durchgemacht. Nachdem sie raus war, ging es ihr immer noch schlecht. Christian hat ihr Tee bestellt und wir wollten dann mit dem Taxi zurück zum WoMo. Da wir nicht alle in ein Taxi reingepasst haben, ist Christian mit Sebastian zurück gelaufen. Anna mit den beiden anderen Kindern wurde vom Taxi gebracht. Kurz darauf war auch Christian da und musste heute Abend alle betreuen und ins Bett bringen, auch Anna.

Woher sich Anna die Seuche eingefangen hat, konnten wir relativ leicht feststellen. Die Inkubationszeit einer Lebensmittelvergiftung beträgt zwischen 24 und 36 Stunden. Ein Tag davor als wir in Danzig waren, haben alle Eis bestellt und Anna hat sich den Beeren-Smoothie genommen. Sie hat ihn nicht zu Ende getrunken, weil sie gemerkt hat, dass der Smoothie einen komischen Geschmack hat. Das war das Einzige was sie anderes gegessen hat als alle anderen.

Über den Abend hat sie dann eine Elektrolyt-Lösung und viel Tee getrunken. Sie ist recht früh eingeschlafen und wir hoffen, dass es schnell wieder besser wird.

Christian ist noch ein wenig gefahren als alle im Bett waren und hat einen Parkplatz in einem Dorf für die Nacht gewählt.