Nördliches Flair

Heute haben wir am See bei Helsinki übernachtet. Eine schöne Gegend für den Spaziergang, aber es hat leider heute Vormittag geregnet. Nach dem Frühstück gegen 11 Uhr sind wir losgefahren mit der Hoffnung einen guten Parkplatz zu bekommen und die Stadt anzuschauen. Der große Parkplatz nahe der Oper, wo wir auch gestern gestanden haben, war leer und ist an den Wochenenden kostenfrei. Auto dort geparkt, ein paar Stationen mit der Straßenbahn gefahren und schon waren wir in der Stadt.

Wir sind durch den Hafen mit vielen gemütlichen Cafés zu einer russisch-orthodoxen Kirche aus rotem Ziegel gekommen. Innen drin ist die sehr prachtvoll.

Dann ging’s weiter in die Innenstadt. Am Hafen steht wie in anderen Städten ein Riesenrad um das Panorama zu genießen. Eine Gondel auf diesem Rad sieht anders aus, denn darin befindet sich eine finnische Sauna 🙂 Dazu gibt es auf einem Ponton im Hafenbecken ein Schwimmbad. Wenn man sich in Außenbecken befindet, kann man alles sehen: die Schiffe, Touristen, Möwen.

Auf dem Weg vom Hafen in die Stadt sind wir über einen kleinen Markt gelaufen. Viele verschiedene, selbstgemachte Sachen werden verkauft: gestrickte Winterpullies, Socken, Handschuhe, Wintermützen und Mäntel aus Fell, Geschirr und Kunstsachen aus Holz. In Weiteren kann man frisches Gemüse und viele Beeren kaufen. Man spürt ein nördliches Flair – entspannt, gemütlich und locker im Umgang.

Finnland ist teuer! Die Preise sind zwei- bis dreifach höher als in Deutschland, zum Beispiel eine kleine Schale Himbeeren für 5€ und ein Crêpe kostet 8€.

Wir sind weiter zu dem Dom gezogen. Der Dom von Helsinki ist von außen sehr, sehr schön, komplett in Weiß. Rein gehen konnten wir leider nicht, weil gerade Hochzeiten stattgefunden haben.

Die Stadt ist sehr sauber und gepflegt, aber sehr viele Bettler laufen herum. Wir haben eine halbstündige Pause auf der Essplanadi – einem Park in der Haupteinkaufsstraße – gemacht. In dieser halben Stunde waren drei Menschen bei uns, die nach Geld gefragt haben und ein Clown 🙂 Der Clown hat das geschickt gemacht. Er ist direkt zu den Kindern gegangen, die durch die Allee geflitzt sind und hat ihnen die Tiere aus Luftballons gegeben. Danach ist er zu den Eltern, damit sie für die Luftballons bezahlen. Hm… schön ist anders, aber auch uns blieb nichts anderes übrig als ihm ein wenig Geld zu geben.

Nach 4 Stunden waren wir wieder im Auto. Anna hat eine leckere Suppe gekocht, alle haben gegessen.

Da die Vorräte am Ende waren mussten wir noch einkaufen. Wir sind zu einem riesigen Supermarkt nördlich von Helsinki am ersten Autobahnring gefahren. Der Einkauf hat 2 Stunden gedauert. Zum Einen wegen des großen Supermarkts mit riesiger Auswahl, zum anderen wegen der finnischen Sprache, in der es nicht einfach ist Dinge zu erraten. Darüber hinaus, haben wir die Preise genau betrachtet. Für einen ganz normalen Einkauf für unsere Familie haben wir am Ende das Doppelte bezahlt.

Nach dem Einkaufen hat Christian im Auto die eingekauften Sachen verräumt und Anna hat den Kinderwagen zusammengeklappt und schräg unter das Auto gelegt, damit wir ihn danach einladen können. Sie hat sich an die Situation bei Gibraltar erinnert, wo der zuvorkommende Spanier den Kinderwagen bei der Putzfrau abgegeben hatte.

Bis zur Abfahrt haben wir den Kindern jeweils noch eine Schale Cornflakes zu essen gegeben, haben ihnen die Zähne geputzt und bis alle fertig waren und sich hingelegt hatten war eine weitere Stunde vergangen. Wir wollten heute Abend noch ein Stück fahren.

Christian startet den Motor, löst die Handbremse fährt los – plötzlich ein Schlag hinten links am Hinterrad! Mist – der Kinderwagen lag noch draußen, wir hatten beide vergessen ihn tatsächlich ins Auto zu laden! Christian ist drüber gefahren und nun ist das vordere, linke Rad schwer beschädigt. Mal schauen ob wir das wieder hinbiegen können, oder in einen neuen Wagen investieren müssen.

Nach kurzer Beratung sind wir weiter nach Lahti gefahren, wo wir morgen das Winzersport-Mekka Finland’s besuchen wollen.