Adrian ist krank. Heute Nacht ist er zu uns gekommen, weil er geglüht hat: Fieber +38,5 Grad. Heute Vormittag ist er nicht aufgestanden und hat bis zum Nachmittag fast nur geschlafen. Es war uns klar, dass wir heute den Tag ruhig verbringen werden. Das ist in Ordnung, weil wir die letzten Tage sehr aktiv waren.
Wir sind heute erst um 12 Uhr los gefahren. Den Vormittag haben wir in einem sehr kleinen, aber feinem Hafen verbracht, wo wir auch die Nacht gestanden haben.
Über Mittag sind wir relativ lange Auto gefahren, begleitet von strahlendem Sonnenschein. Wir sind lange gefahren und haben nur eine relativ kurze Strecke geschafft, da wir eine landschaftlich schöne Route mit wundervollen Ausblicken genommen haben.
Fjorde sind ist etwas Einmaliges. Je weiter wir nach Süden fahren, desto mehr Menschen wohnen hier. Man kann nicht nur die einzelnen Häuser, sondern ganze Dörfer am Fjord sehen, was im Norden nicht der Fall ist.
Am frühen Nachmittag sind wir am südlichsten Punkt Norwegens angekommen. Bis dahin haben wir eine lange Nachmittagspause gemacht. Gekocht, gespielt, geschlafen. Adrian ging’s besser. Er ist aufgestanden und wollte mit.
Erst gegen 17 Uhr haben wir unseren Spaziergang zum Leuchtturm an der Südspitze gestartet. An der Kasse hat eine nette Frau, geschätzt Mitte fünfzig, akzentfrei Deutsch gesprochen. Auf die Frage, ob sie ausgewandert ist, kam mit voller Enthusiasmus die Antwort:“ich war einmal in Norwegen und wollte nicht mehr weg, bin hier geblieben.“ 🙂 Kann man voll verstehen 🙂
Danach sind wir hoch zum Turm. Es war sonnig und ein sehr starker Wind. Der Wind war so stark, dass man sich einfach nach vorne oder nach hinten schmeißen konnte und der Wind hat einen gehalten…
Als wir oben waren, hat sich uns ein großartiges Panorama eröffnet.
Dann kam der große Schreck 🙂 Unter dem Leuchtturm war eine Bunkeranlage aus dem 2. Weltkrieg, in die man einfach reingehen konnte. Dort sieht es aus wie in einer Höhle. Auf einmal kommt ein sehr lautes Signal, Alarm bzw. Gehupe. Wir waren allein dort und dieses Geräusch war sehr, sehr laut. Drei lange, tiefe Töne. Wir haben uns alle sehr erschrocken. Die Kinder haben angefangen zu weinen, Anna und Christian wussten im ersten Moment nicht was sie machen sollen. War das Animation? War das ein echter Alarm? Das Einzige was wir gemacht haben, ist die Kinder auf die Arme genommen und haben uns sehr dicht in den Kreis gestellt, danach den Weg nach draußen genommen. Wir haben alle einen Moment gebraucht bis der Adrenalinspiegel wieder runter war. Anna und die Kinder sind nicht mehr reingegangen. Christian ist aus Neuger nochmal rein, um zu erfahren was das war. Er hat andere Besucher gefragt und es hat sich herausgestellt, dass ein Schiff dem bemannten Leuchtturm zu nah gekommen ist und dieser ein Warnsignal abgegeben hat. Das Schiff auf dem Foto hat seinen Kurs erst danach geändert.
Nach dem Spaziergang haben wir die Kinder schlafen gelegt und sind noch eine gute Stunde bis nach Kristiansand gefahren.