Rasend durch Südestland

Estland von oben. Heute Vormittag waren wir auf dem Berg Suur Munamägi. Das ist mit 318m die höchste Erhebung Estlands und gleichzeitig des Baltikums. Der Aussichtsturm, der 29 m hoch ist, feiert heute Geburtstag. Eine leichte Hektik herrscht um den Turm herum. Die Vorbereitungen für die Geburtstagsfeier am Nachmittag sind im vollen Gange. Wir wollen hoch auf den Turm und erfahren, dass der Eintritt auf den Turm heute frei ist. Wir stehen ganz oben und genießen diese wunderschöne Aussicht. Die sanft hügelige Landschaft, dichte Nadelholzwälder unterbrochen von Wiesen.

Als wir wieder unten waren, war eine Volkstanzgruppe am üben. Da bei Anna und Christian das Herz schon immer für das Tanzen brennt, waren wir wie gelähmt. Haben uns gesetzt und relativ lange die estnischen Volkstänze angeschaut. Die Tänzer waren am üben, deshalb noch ohne die typischen Volkstrachten.

Auf dem Weg zum Auto haben wir noch einige Kunstwerke entdeckt.

Der Tag war noch jung und wir haben uns entschlossen nach Tartu zu fahren. Tartu ist die zweitgrößte Stadt in Estland nach der Hauptstadt Tallinn. Jeder dritte Einwohner der Bevölkerung hier ist ein Student an der berühmten Universität, die vom Schwedenkönig Gustav Adolf II. 1632 gegründet wurde.

Schon beim Anfahren haben wir gemerkt, dass es hier heute etwas ungewöhnliches und festliches stattfindet.

Dann kam das Highlight des Tages: die Rally Estonia 2018. Heute war das Finale und die Siegerehrung und wir mitten drin im Geschehen, ganz zufällig und ungeplant 🙂 Der Wettkampf wurde auf dem zentralen Platz live übertragen. Die Siegerehrung und die Präsentation der Rennautos haben wir auch gesehen. Eine spektakuläre Show. Eine Champagner-Dusche haben wir bis jetzt nur im Fernsehen gesehen. Ein tolles Gefühl sowas nah zu erleben und man freut sich voll und ganz für diese Erfolge mit.

Auf dem Platz wurden auch andere (Renn-)Autos und von der NATO Militärfahrzeuge ausgestellt. Die Gradt-Männer waren hin und weg 🙂 Ein Audi R8, ein Rally Audi A1, echte Panzer der Dänen und Briten und ein Amphibienfahrzeug der Esten – man war eingeladen, alle zu besichtigen.

Mit vielen Eindrücken sind wir wieder zum Auto gekehrt, haben die Kinder ins Bett gebracht und sind noch ein Stück gefahren. Heute übernachten wir Viljandi (Felin), direkt am See.