Regentropfen auf den Fenstern. Draußen ist es nur +14 Grad. Wir werden langsam wach und schalten die Heizung an, damit es bei uns gemütlich bleibt. Heute haben wir auf einem Campingplatz in der Nähe der Stadt Røros übernachtet. Bis Mittag sind wir auf Campingplatz geblieben, haben das Auto ein bißchen aufgeräumt, ausgiebig geduscht und dann ging’s für uns weiter.
Wir haben die Stadt Røros besichtigt. Das ist eine kaum bekannte Kleinstadt im Osten Norwegens, aber UNESCO Welterbe. Es war ein bedeutender Ort für den Bergbau, 333 Jahre wurde hier Kupfererz gefördert. Das hat die Stadt sehr geprägt. Die Stadt hat eine noch großteils erhaltene historische Bausubstanz und ist dadurch Weltkulturerbe. Wir sind durch die Straßen geschlendert und haben in die Innenhöfe reingeguckt, sehr schöne, bunte und alte Fassaden bewundert.
Am frühen Nachmittag war der Hunger groß und wir haben uns ein Restaurant gesucht. Da wir in der letzten Zeit sehr oft Rentiere um uns haben, waren wir neugierig und wollten wissen wie sie schmecken. Tierliebe geht sicherlich auch durch den Magen. Wir haben Rentiersteak und Burger mit Rentierfleisch bestellt. Sehr lecker, schmeckt ähnlich wie Rindfleisch. Nicht nur wegen dem besonderen Fleisch, sondern einfach weil wir in Norwegen sind, hat uns das Mittagessen ein kleines Vermögen gekostet 🙂 ist hier halt so!
Nach dem ausgiebigen Mittagessen haben wir das Museum besucht und haben uns angeschaut wie der Kupfer abgebaut wird. Sehr spannend gemacht. Sowohl die Stadt als auch das Museum waren absolut sehenswert und wir empfehlen das jedem weiter.
So haben wir den ganzen Tag hier in Røros verbracht. Nach einem kurzen Einkauf, Abendessen und Kinder zu Bett bringen, wollten wir noch Wasser nachfüllen und weiter fahren. Als Christian an der Nachfüllstation von draußen das Wasser nachgefüllt hat, war Anna im Auto und hat gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Großer Alarm, Wasser ist im Auto. Sie schreit Christian laut an, dass er das Wasser stoppen soll. Er hört nicht. Wasser fließt weiter ins Auto hinein. Sie steigt schnell aus und sagt Christian, dass er Wasser ausschaltet. Wir hatten eine große Pfütze im Auto. Nach einer kurze Untersuchung stellt Christian fest, dass die Zuleitung vom Wasserstutzen zum Tank ein Loch hat. Hm… was macht man jetzt?Christian hat Panzertape genommen und das Loch provisorisch zugeklebt. Jetzt hoffen wir, dass es noch die drei Wochen, bis wir zu Hause sind, hält. Warum und wie es passiert ist, wissen wir nicht.
Nach relativ erfolgreicher Reparatur sind wir weiter gefahren und haben noch „Strecke gemacht“.
Bei der Fahrt hat sich uns das Land Norwegen geöffnet und wir haben die grandiose Landschaften gesehen. Es ist hier alles so groß, breit und einfach mächtig. Die Straßen sind sehr gut. Drum herum sind Berge mit Schnee an den Spitzen, von einer Seite der Straße ist das Flachland, von andere Seite sind die Berge, viele Skigebiete, alleinstehende Häuser, Bauernhöfe, die Fischer in den Flüssen, die bis zum Bauchnabel in ihren schweren Klamotten stehen und angeln. Wir sind das erste mal in Norwegen und tief beeindruckt 🙂
Wir haben in unserer App einen Stellplatz für die Nacht ausgesucht. Auf dem Berg, drum herum ist nichts: Berge, Himmel und frische kalte Luft. Wir kommen dort an und es stehen viele andere Wohnmobile. Es hat schon gedämmert, wir sind auf Höhe von 1200 m, die Außentemperatur hat nur noch +7 Grad, die Heizung im Auto läuft, wir haben +20 Grad.
Wir haben mit Christian Jacken drüber geworfen und sind rausgegangen frische Luft schnappen. Plötzlich sieht Christian ein Wohnmobil mit Schweinfurter Kennzeichen und klopft an die Tür. Was für eine tolle Begegnung – fast unglaublich. Eine junge Familie mit 2-jährigem Sohn aus Kronungen (Landkreis Schweinfurt), Luftlinie etwa 5km von Dittelbrunn. Den Abend haben wir zusammen beim Wein verbracht. Gleiches Alter, gleiche Interessen: WoMo, Reisen und Kinder. Erst gegen Mitternacht sind wir auseinander gegangen mit der Absprache uns morgen nach dem Frühstück noch kurz wiederzusehen.
„Schweinfurter“ einfach im Nichts, am Ende des Universums zu treffen… die Welt ist wirklich klein! 🙂