Im Nichts

Schweden ist ein interessantes Land, genau so wie Finnland. Manchmal fährt man stundenlang und sieht nichts und niemanden. Keine Spuren von der Menschheit, nur wilde Natur und wunderschöne Landschaften. So ging’s uns heute. Nach langem Fahren sehen wir plötzlich ein Häuschen, das unbewohnt ist. Ein Paar Kilometer weiter standen ein Paar Häuschen mehr. Noch ein Stück weiter sehen wir ein ganzes „Dorf“ :-), fünf Häuser nebeneinander und man sieht sogar ein paar Menschen 🙂

Die Landschaft ist eigenartig und hat viele Gesichter: flache Schäreninseln, ausgedehnte Seengebiete, hohe Berge, üppige Wälder und karge Fjelllandschaften. Das alles haben wir heute gesehen.

Nach 2 Stunden Fahren waren wir reif für eine Pause und fahren eine Strecke, die uns gestern ein Motorradfahrer empfohlen hat. Wir fahren auf einer Straße aus Schotter und es geht bergauf durch eine immer karger werdende Landschaft. Oben angekommen gibt es eine große Fläche aus Grass, Steinen und Moos. Man kann weit sehen und wir entdecken neben der Straße Rentiere. Erst eins, dann plötzlich eine ganze Familie mit einem Jungtier. Sie umkreisen einmal unser Auto und laufen wieder fort. Ein paar Meter später ein großer Platz, an dem viele Rast machen. Wir stellen uns dazu, laufen herum, genießen die Landschaft und essen zu Mittag.

Nach einer ausgiebigen Mittagspause geht es weiter, bergab auf der selben Straße und die Begegnungen mit Rentieren werden kurios: zweimal kommen wir in die Situation, dass ein Tier mitten vor uns auf der Straße läuft. Wir können nicht überholen und es läuft in die gleiche Richtung. Wenn es Lust hat stoppt es, leckt an der Straße oder macht sich sauber und läuft weiter. Das zweite Tier war sogar so hartnäckig, dass Anna ausgestiegen ist und es verjagen wollte… aber auch die Aktion hat das Tier nicht beeindruckt. Erst als Autos aus der Gegenrichtung kommen, machen sie den Weg frei.

Wir stehen im Stau 🙂 🙂 🙂

Danach fahren wir noch ein paar Kilometer auf einer schwedischen Landstraße an einem Skigebiet vorbei nach Norwegen. Heute steuern wir einen Campingplatz an, da der Strom nachgeladen werden muss. Plötzlich schlägt das Wetter um: es hat nur noch 17 Grad, es regnet. Willkommen in Norwegen 🙂