4 Wochen…Rückblick

Heute vor 4 Wochen haben wir unser Zuhause verlassen und haben uns auf eine große Reise gemacht. Nach langen Vorbereitungen und auch schlaflosen Nächten kam dieser große Moment, die Tür zu zuzumachen und sich in eine Ungewissheit zu begeben. Ja, man braucht Mut dazu. Mit Freude und Respekt haben wir den Schritt gemacht und wir haben ihn nicht bereut.

In diesen 4 Wochen haben wir vieles erlebt. Viele, sehr viele tolle, unvergessliche Momente aber auch Situationen wo wir tief atmen mussten und die Zähne zusammen beißen, meistens dann wenn die Kinder unruhig waren oder Trotzphasen hatten. Es freut uns sehr wenn ihr sagt oder schreibt, dass ihr unsere Blogbeiträge lest. Das gibt uns das Gefühl, dass wir auf dieser Reise nicht allein sind, obwohl wir so weit (heute 2500 km) von Zuhause weg sind. Wenn man was von euch liest oder hört, ist es ein Stückchen Heimat 🙂 Dafür vielen herzlichen Dank an alle, die unsere Beiträge lesen!

Nach dem Frühstück heute haben wir eingekauft. Nach dem Einkaufen haben wir den Kinderwagen neben dem Auto stehen lassen und waren alle im Womo, um die Taschen auszupacken. Jemand hat an der Tür geklopft. Ein Spanier hat etwas auf spanisch gesagt oder gefragt und war weg. Wir haben nichts verstanden. Nach dem Auspacken wollten den Kinderwagen wieder ins Auto legen und mussten feststellen, dass unser Kinderwagen verschwunden ist. Happy End: den Kinderwagen haben wir im Supermarkt an der Infotheken wieder bekommen 🙂 Der gute Mann, der geklopft hat, hat es nett gemeint, war dann irgendwie doch zu übereifrig 🙂

Seit heute Nachmittag sind wir auf dem Campingplatz in Manilva und bleiben ein paar Tage. Wir haben hier alles: Strand, Spielplatz, Schwimmbad, Duschen, Waschmaschine, Einkaufsmöglichkeit. Wir hatten heute +26 Grad in der Sonne und gönnen uns ein bißchen Ruhe nach 4 intensiven, erlebnisreichen Wochen 🙂

Mal um die Ecke nach England

Die Nacht haben wir in Tarifa verbracht. Vormittags waren wir am südlichsten Punkt Europas. Man steht auf der Promenade – rechts ist der Atlantik und links das Mittelmeer. Wenn man nach vorne schaut, sieht man schon Afrika (Marokko). Von Tarifa sind es nur 14km bis Marokko. Beeindruckend.

Gegen Mittag sind wir Richtung Nordosten gefahren, und zwar nach La Linea de la Conception. Wir haben das Womo auf dem Stellplatz am Yachthafen geparkt, Mittag gegessen und sind dann nach England gelaufen. Ja so schnell geht’s von Spanien nach England. 15min. haben wir bis zur Grenze gebraucht und Zack waren wir in Gibraltar. Gibraltar gehört zu Großbritannien und dort ist alles Englisch. Von Spanien nur wenige Spuren. Um den Nachmittag gut zu nutzen haben wir wie in Lissabon ein Auto mit dem Reiseführer genommen. Er hat uns alles gezeigt. Sehr, sehr beeindruckend! Einfach unbeschreiblich! Wir waren in der Höhle, die aus riesigen Stalaktiten und Stalakmiten besteht, mit verschiedenen Lichteffekten. Und dann kam für die Kinder und uns ein aufregender Moment. Wir haben freilebende Affen getroffen. Sie laufen auf der Straße, springen auf die Schulter oder Autos. Die Kinder hatten viel Spaß aber Annas Herz hat gerast als ein Affe ihr auf die Schulter sprang.

Zum Schluss haben wir uns in die Innenstadt bringen lassen und sind ein bisschen umher gelaufen und haben ganz british Fish’n’Chips gegessen. Da Gibraltar nicht wirklich groß ist, 5km lang und 1,5km breit, sind wir zu Fuß zurück nach Spanien gelaufen. Auf dem Weg „nach Hause“ sind wir über den Flughafen bzw. dessen Landebahn gelaufen. Mitten in der Stadt ist der internationale Flughafen. Wenn ein Flugzeug startet oder landet gehen die Schranken runter und alle müssen wie beim Bahnübergang warten 🙂 nur hier sind die „Züge“ etwas kürzer und lauter.

Ein toller Tag mit unvergesslichen Eindrücken 🙂

Hochstimmung in Sevilla

Wir haben heute die Hauptstadt von Andalusien – Sevilla besichtigt. Von Stellplatz aus sind wir bei schwerst wechselhaftem Wetter zu Fuss in die Innenstadt gelaufen.

Dort gab eine große Überraschung, mit der haben wir nicht gerechnet. Plötzlich steht ein Meer von Stühlen auf der Straße, viele Leute, alle sind sehr schick gekleidet, Marschmusik, auf den Balkonen hängt Stoff in Bordeaux. Tausende verhüllte Kapuzenmänner ziehen durch die Stadt. Manche Menschen tragen Palmwedel in der Hand. Zuerst haben wir nicht erraten was das ist. Doch dann haben wir uns erinnert, dass heute Palmsonntag ist und verstehen, dass die Prozessionen der Bruderschaften beginnen und die ganze Woche bis Ostersonntag andauern. Tausende Touristen von der ganzen Welt sind angereist, um das zu erleben und wir unverhofft mitten drin im Geschehen.

Alle Menschen wollen in die Kathedrale. Sie ist die größte gotische Kirche Spaniens und eine der größten der Welt. Reinzukommen war leider wegen Menschenmenge und den Vorbereitungen auf den Gottesdienst nicht möglich.

Wir haben uns für einen langen Rundgang durch die Altstadt entschieden und haben uns sehr gefreut, dass wir so spontan diese ungewöhnliche und interessante Zeremonie erleben durften.

Am Abend sind wir dann noch weiter Richtung Süden gefahren und am südlichsten Punkt Europas in Tarifa gelandet wo wir auch heute übernachten.

Wie spät ist es? :-)

Manchmal nach dem Aufstehen fragen wir uns welchen Wochentag wir heute haben. Morgen wird’s noch schwieriger, die zweite Zeitverschiebung in weniger als 12 Stunden – quasi Jetlag. Denn heute haben wir Portugal verlassen und sind wieder in Spanien. Deutschland und auch Spanien sind den Portugiesen eine Stunde voraus. Heute Nacht kommt dann noch die Zeitumstellung für uns um eine Stunde nach vorne. Das ist schon fast eine Matheaufgabe für die Oberstufe 😉 Zum Glück haben wir die gemeinsam gelöst 🙂 Also für uns bedeutet es zwei Stunden nach vorne. Zum Glück müssen wir morgen nirgendwo pünktlich sein 😉

Wir sind heute nach dem Frühstück noch am Tomatenstrand geblieben. Sind spazieren gegangen, haben Leute kennengelernt, die uns tolle Tipps gegeben haben, was wir hier noch Tolles erleben können, ihren Tipps werden wir auch teilweise folgen – dazu in einem der folgenden Berichte mehr.

Wir sind dann auf der Küstenstraße (N125) über Faro in Richtung Spanien gefahren. Die Grenze haben wir Mittags passiert und den Nachmittag im Nationalpark Coto de Doñana verbracht und wieder eine andere Landschaft (Natur) genossen.

Nach dem Abendessen sind wir noch weiter gefahren um Morgen gleich mit Sightseeing loszulegen, denn heute übernachten wir in Sevilla, mitten in der Stadt. Mal schauen wie spät es (wirklich) ist, wenn wir aufstehen!

Mittag am Tomatenstrand

Da wo wir die letzte Nacht übernachtet haben, war schlechtes Wetter gemeldet. Nach dem Duschen und Wäschewaschen am Campingplatz, haben wir uns entschieden weiter zu fahren. Wir sind zum Praia dos Tomates gefahren – also auf gut Deutsch am Tomatenstrand gelandet.

Zuerst wollten wir hier nur die Mittagspause verbringen aber es hat uns so gefallen, dass wir hier über die Nacht bleiben werden.

Nach dem Mittagessen sind wir 3 Stunden spazieren gegangen. Die Natur, die Pflanzen kann man sich nicht sattsehen. Ein breiter Strand, rechts Wasser, links rötliche Felswand und überall riesengroße Kakteen. Die Kinder waren beim Sand buddeln gut beschäftigt und wir haben das Panorama genossen. Dann sind wir vom Strand weg in die andere Richtung gelaufen, haben ein Feld mit einer Schafherde entdeckt. Die Kinder wollten die Schafe streicheln aber sie hatten Angst von uns.

Nach dem Tag wollten die Kinder früher ins Bett. Zeit für uns um zu Lesen, zu Schreiben, zu Quatschen oder auch einfach die gesammelten bis jetzt Eindrücke und Ereignisse ein wenig zu verarbeiten. Kaum zu glauben ist, dass schon 4 Wochen vergingen, seit wir von zu Hause weg… es fühlt sich an wie ein Tag…

Letzte Bratwurst vor Amerika

Das Gefühl der Freiheit ist… wenn man vor dem Atlantik am süd-westlichsten Punkt Europas steht und sieht wie das Wasser mit dem blauen Himmel eine Einheit wird.

Wir sind gestern kaum gefahren und ganz viel angeschaut. Wir waren an dem Leuchtturm, wo Europa zu Ende ist. Überwältigend! Man kann das mit Worten nicht beschreiben! Das muss man einfach sehen, spüren, fühlen und riechen! Cabo de Sao Vicente heißt der Leuchtturm wo alles zu Ende ist, außer deutschen Bratwürstchen. In der Nähe vom Leuchtturm steht eine Wurstbude, in der zwei deutsche Frauen Bratwurst im Brötchen verkaufen. 4€ pro Stück aber das ist jedem Tourist das Geld wert – vor allem deutschen Touristen 🙂 Das Kochen in Wohnmobil zum Mittag ist natürlich ausgefallen.

Einzigartige Pflanzen, Lavasteine, das klare Wasser des Ozeans und der Wind prägen die Landschaft. Sie erinnern den Mensch daran, wie gewaltig und dominant die Natur ist. Ein unvergesslicher Tag!

Wir haben in Espiche auf einem Campingplatz übernachtet. Die Eindrücke wollen erstmal verarbeitet werden.

Das Tor ist zu

Gestern haben noch auf dem Campingplatz von Lissabon übernachtet. Das war eine schöne Anlage. Die Kinder haben bis Mittag auf dem Spielplatz gespielt. Christian hat Auto von außen frisch gemacht und Anna hat den Haushalt gemacht. Das Tolle am Haushalt im Wohnmobil ist, dass man nur maх. 30 Min für die Generalreinigung braucht. Es ist schön man verwendet keine Zeit für das Putzen sondern für viele andere deutlich angenehmer Sachen. Gut einkaufen und kochen muss man auch wie zu Hause.

Gegen Mittag sind wir weiter an der Küste Richtung Süden gefahren. Zwischendurch Pausen gemacht, Einkäufe erledigt. Gegen Abend haben wir in der ADAC App einen Stellplatz ausgesucht und sind hingefahren.

Die Fahrt bis dahin war etwas unheimlich. Die Navigation hat uns durch einen Feldweg zu einem Haus mit einem riesigen Tor gebracht. Wir stehen vor dem Tor und es geht nicht auf. Wir versuchen jemanden telefonisch zu erreichen, niemand ist erreichbar. Die Kinder werden unruhig, wollen essen und schlafen. Uns bleibt nichts anderes übrig als ein schnelles Abendessen zu machen und sie ins Bett zu bringen. Währenddessen ist eine Frau mit dem Auto gekommen, das Tor geht auf. Christian springt sehr schnell aus dem Auto, um zu fragen ob wir rein können. Die Frau war aus Deutschland und erklärt: „Hier gibt es nur private Ferienwohnungen zu mieten, aber es stehen öfter Camper vor dem Tor – auch letztes Jahr immer wieder.“ Sie fährt rein das Tor geht zu und wir stehen wieder da. Die Kinder sind im Bett und wir suchen einen neuen Stellplatz. Wir entscheiden uns noch etwa 45min nach Sagres zu fahren und haben ganz nah am süd-westlichsten Punkt Europas übernachtet. Den sehen wir uns heute mal an!